Alain in „La fille mal gardée“

Berliner Kurier, 27.10.1999

Absoluter Star des Abends aber ist Gregor Seyffert. Als trotteliger Möchtegern-Bräutigam Alain bezaubert er mit riesiger Sonnenblume das Publikum. Tänzerisch brillant zeigt der frisch ernannte ‘Berliner Kammertänzer’ waghalsige Akrobatik mit Breakdance-Einlagen und viel komödiantischer Pantomime…

Märkische Allgemeine, 27.10.1999

...Gregor Seyffert als Städter Alain ist der Star des Abends. Er scheint sämtliche Energien zu bündeln, egal ob er im raumgreifenden Tanz mit originellsten Wendungen überrascht oder ohne große Geste über die Bühne schleicht...

Radio Bremen, 27.10.1999

In den ganzen Wahnsinn alpiner Idylle platzt dann auch noch Gregor Seyffert hinein, eine Buster Keaton nachempfundene Karikatur des tumben Städters. Der Ausnahmetänzer wirbelt über die Bühne, daß die Kuhfladen dampfen, kriecht in den Hühnerstall bis die Federn fliegen, und treibt im Friesennerz mit Südwester die Sau durchs Dorf...

Radio 3 (NDR/SFB/ORB), 27.10.1999

FPublikumsliebling allerdings ist und bleibt Gregor Seyffert als für die Liebe noch nicht ganz gereifter Alain. In einem Outfit als Mischung von Hans-Albers-Münchhausen und Buster Keaton, rattert, springt, gigelt er sich durch die Szene… Daß er im Anschluß an die Vorstellung vom Kultursenator Radunski den Titel Kammertänzer verliehen bekam für seine ‘Ausdruckskraft und intensive Rollengestaltung…in allen Choreographien von Schilling, Siegert, Scherzer, Linkens’, mag ihm Genugtuung sein. Er ist, was seine Lernfähigkeit, Kreativität, Reaktionsschnelligkeit, Sprungkraft anlangt, der derzeit überragende Tänzer der Berliner Szene. Er konnte immer wieder auf offener Szene und am Ende denn auch den meisten Applaus einheimsen.

Berliner Morgenpost, 27.10.1999

Ein Kammersänger der Beine: Das ist Gregor Seyffert, der schier einzigartige Tanzbühnenflitzer der Komischen Oper. Im Anschluß an die jüngste Premiere des Hauses „La fille mal gardée“, sah Seyffert sich von Kultursenator Radunski in einer Foyerstunde zum Berliner Kammertänzer ernannt. Herzlichen Glückwunsch! Aber vielleicht darf man in diesem Augenblick nicht nur Glück, sondern sich selbst noch etwas anderes wünschen: eine Buster Keaton-Rolle zum Beispiel in einem Seyffert auf den Leib choreographierten Ballett, …in dem Seyffert seine unglaublich akrobatische Kunst lustvoll ausstellen kann… Schon in Richard Wherlocks Debüt-Ballett als Tanzmeister der Komischen Oper gab es für Seyffert einen choreographischen Kosthappen, an dem sich das Publikum kaum satt sehen konnte. Seyffert tanzte den chancenlosen, törichten Liebhaber aus der Stadt, zugeknöpft, scheu, trottelig, mit derart akrobatischer Anmut, einem schwachsinnigen Draufgängertum, daß ihm alle Herzen zuflogen...

Deutschlandfunk, 27.10.1999

...Besonders gut Gregor Seyffert, der den verschmähten, reichen Bräutigam als liebenswert derangierten Außenseiter tanzt, der sich in die Herzen aller Dorfbewohner katapultiert: mit virtuoser Akrobatik, chaplineskem Slapstick, mit Pantomime und Parodie. Grandios! Beifallsstürme für den 1. Solotänzer des Ensembles, 1997 zum weltbesten Tänzer gekürt und unmittelbar nach seiner Glanzleistung in ‘La fille mal gardée’ vom Berliner Kultursenator zum Kammertänzer ernannt.

Märkische Oderzeitung, 27.10.1999

...Der 32-jährige Seyffert wird als unglücklich und höchst ungeschickt liebender Alain zum Mittelpunkt des Abends. Technisch ohnehin virtuos und schauspielerisch und pantomimisch hinreißend, zappelt er den liebestrunkenen Tolpatsch im zu engen dunklen Zwirn so hinreißend gutherzig und dämlich auf die Bühne, daß ihm der Jubel des Publikums zufällt. …Der Mann, der bei Tom Schilling und Arila Siegert Charakterrollen tanzte, als ‘Clown Gottes’ im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele vor drei Jahren in Atlanta begeisterte, der Kleists Essay über das ‘Marionettentheater’ zu Tanz formt und gerade unter Birgit Scherzer in Saarbrücken als ‘Faust’ faszinierte, wurde nach der Premiere von Kultursenator Radunski mit dem Titel Berliner Kammertänzer ausgezeichnet.